Modulentwicklungsrahmen – Blogartikel 3 – Tools zur Umsetzung und Organisation
Im vorherigen Blogartikel haben wir Einblicke in die Entwicklung und Produktion der Lerninhalte gegeben. In diesem Blogpost berichten wir nun über unsere Erfahrungen bei der Organisation und Durchführung des Projekts „KMU. Einfach Sicher.“
Jedes Projekt besteht aus vielen Einzelaufgaben, die erst in der Summe zum finalen Ergebnis führen. Jede dieser Aufgaben benötigt dabei spezielle Werkzeuge, Fähigkeiten und besonderes Fachwissen, weshalb an jeder Aufgabe spezialisierte Teams sitzen. Je mehr dieser Teams in einem Projekt beteiligt sind, desto komplexer wird es allerdings das gesamte Projekt zu organisieren. Hierbei können wiederum spezielle Tools und Methoden hilfreich sein. Im KMU Projekt wurden deshalb zum Beispiel Methoden des agilen Projektmanagements wie etwa Scrum genutzt.
Agiles Projektmanagement
Der zentrale Gedanke beim agilen Projektmanagement ist es, nicht stur an einem vorab gefassten Projektplan festzuhalten, sondern regelmäßig Zwischenergebnisse im Projekt zu evaluieren und diese dann Stück für Stück basierend auf den sich im Laufe des Projektes oftmals ändernden Anforderungen und dem erhaltenen Feedback weiterzuentwickeln. Damit dies gelingen kann ist der kontinuierliche Austausch aller Teammitglieder unerlässlich. Gerade die Durchführung des Projektes während der Corona-Pandemie erschwerte diese Kommunikation jedoch enorm und stellte hohe Anforderungen an die zur Kommunikation und Projektorganisation verwendeten Werkzeuge und Tools.
Projektorganisation
Für eine effiziente Projektdurchführung musste es sowohl den verschiedenen Teammitgliedern als auch der Projektleitung jederzeit möglich sein, den aktuellen Stand des Projektes einzusehen.
Bei der agilen Methode Scrum werden Aufgaben (sogenannte Tasks) in festgelegten Zeiträumen (sogenannten Sprints) von den einzelnen Teammitgliedern abgearbeitet.
Um dieses Vorgehen übersichtlich zu visualisieren wurde im Projekt das kostenlose digitale Kanban Board „Trello“ genutzt:
Kanban Boards sind ein Mittel zur Visualisierung dieser Abläufe und sollen helfen, Arbeitsprozesse zu strukturieren und so die allgemeine Effizienz zu steigern.
Hierzu werden bei einem Kanban Board alle Aufgaben als Tasks auf einzelne Karten geschrieben. Jede Karte kann dann einem oder mehreren Teammitgliedern zugeordnet und mit Fristen, Labels und Unteraufgaben versehen werden.
Das Board wird dann in Spalten unterteilt und jede Karte wird je nach Status der Aufgabe in die passende Spalte verschoben. Um alles noch übersichtlicher zu machen kann man das Board noch weiter anpassen, indem man beispielsweise nach Personen oder Labels filtert.
Kommunikation
Ein wichtiger Bestandteil in Scrum ist das sogenannte „Daily Standup-Meeting“. Der Name kommt daher, dass in diesem Meeting jedes Teammitglied im Stehen seinen aktuellen Projektstand vorstellt. So soll vermieden werden, dass das Meeting unnötig lang wird.
Beim Standup-Meeting stellen die Teammitglieder kurz ihren aktuellen Arbeitsstand vor, indem sie die folgenden drei Fragen beantworten:
- Was habe ich seit dem letzten Meeting gemacht?
- Was ist bis zum nächsten Meeting geplant?
- Wo gab es Probleme?
In unserem Projekt fanden diese Meetings in wöchentlichen Abständen statt. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass die verschiedenen Teams ihre Arbeitsplätze an unterschiedlichen Standorten hatte, wurden die Meetings zumeist digital durchgeführt.
Für diese Meetings wurde Microsoft Teams benutzt. Diese Software hat den Vorteil, dass nicht nur einfach Videokonferenzen durchgeführt sondern auch eine feste Teamstruktur definiert werden kann. So können für jedes Team Kanäle definiert werden, die dann thematische Zuordnungen haben können.
Dort können die Mitglieder des Kanals nicht nur ihre Online Meetings durchführen und miteinander chatten sondern auch Dateien ablegen. Die Dateiablage bietet dabei außerdem noch den Vorteil, dass zum Beispiel Word-Dokumente direkt in Echtzeit kollaborativ bearbeitet werden können.
Video- und Grafiktools
Um die Module auf unserer Weiterbildungsplattform optisch ansprechend und interessant zu gestalten waren Zeichnungen und Videos ein zentrales Element.
Hierbei haben sich in unserem Kreativteam vor allem die Tools Procreate, Adobe Photoshop und Adobe Premiere Pro bewährt.
Procreate ist eine Raster-Grafik-Editor-App für digitale Malerei, die von Savage Interactive für iOS und iPadOS entwickelt wurde.
Adobe Photoshop ist ein Bildbearbeitungsprogramm für Rastergrafiken, als Alternative dazu kann bei Bedarf auch auf das kostenlose GIMP mit ähnlichem Funktionsumfang zurückgegriffen werden.
Außerdem wurde Adobe Premiere Pro für Videoschnitt und Animation der Grafiken genutzt. Als kostenlose Alternative bietet sich hier DaVinci Resolve an.
Tonequipment
Eine wichtige Erkenntnis die wir im Projekt gewonnen haben ist, dass bei der Videoproduktion die Tonqualität ein zentraler Faktor ist.
Die Audiospuren der ersten Videos wurden in einem professionellen Tonstudio an der Universität Paderborn aufgenommen. Da dies aber nicht unbegrenzt zur Verfügung stand haben wir versucht, mit möglichst geringem Aufwand ein ähnlich gutes Ergebnis zu erzielen.
Hierbei kam folgende Hardware zum Einsatz:
- Mikrofon: Shure SM7B
- Audiointerface: Native Instruments Komplete Audio 6 MK2
- Kopfhörer: Beyerdynamic DT-770 PRO
Retrospektiv lässt sich sagen, dass mit dieser Ausstattung ein qualitativ vergleichbares Ergebnis zu den Aufnahmen im Tonstudio erzeugt werden konnte.
Andreas Gödecke
Didaktik der Informatik
Universität Paderborn