ADBLOCKER
Ein Adblocker, meist eine Erweiterung, die man für den Browser installiert, blockiert Ads (kurz für engl: advertisement = Werbung). Kurz gesagt: ein Adblocker blendet automatisch störende Werbeanzeigen aus.
Aber inwiefern dient dies der Sicherheit? Ein Beispiel aus dem Straßenverkehr kann hier helfen: Schaut man sich das Titelbild dieses Blogposts an, sieht man den Times Square in New York, der für die hunderten, grell leuchtenden Werbeeinblendungen bekannt ist. In einem anderen Bild sieht man einen anderen Teil von New York, der kaum mit Werbung besetzt ist und lediglich matte Fassaden zu sehen sind. Stellt man sich nun vor, mit dem Auto in beiden Straßen vorbeizufahren, ist es am Times Square bedeutend schwerer. Denn beispielsweise ein Bremslicht anderer Verkehrsteilnehmer:innen zu identifizieren ist deutlich erschwert. Ein Grund dafür ist die Ablenkung der blinkenden und farbreichen Werbung, die unsere visuelle Wahrnehmung überfordern kann, unsere Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr zieht und so dazu führt, dass ein rot aufleuchtendes Bremslicht am Times Square weniger ins Auge sticht. An der Stelle mit weniger Werbung, wäre das warnende Bremslicht leichter zu erkennen.
Ähnlich verhält es sich mit Werbung im Internet, denn sie zieht ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich und sorgt so gegebenenfalls dafür, dass eine Website vertrauensvoll wirkt, da eine beispielsweise eine Werbekampagne für Bekleidung von einem bekannten Hersteller:innen eingeblendet wird. Diese Werbeanzeigen sind bekannt, wodurch die Website weniger fremd wirkt und so das Vertrauen für die Inhalte und Angebote frühzeitig entsteht.
Vorteile eines Adblockers
- Werbeanzeigen werden ausgeblendet, die in seltenen Fällen auch auf Betrugswebsites führen können, weshalb auch das BSI die Nutzung empfiehlt.
- Hinter Werbeanzeigen verstecken sich häufig Datensammler. Ein Adblocker sorgt also dafür, dass weniger persönliche Daten gesammelt werden und ihr Verhalten im Internet weniger gäsern ist.
- Visuelle Störquellen und Rauschen werden deutlich reduziert, wodurch die Wahrnehmung des Wesentlichen einfacher ist und somit der Betrug zu erkennen.
Welche Nachteile hat ein Adblocker
- Unter Umständen sorgt ein Adblocker dafür, dass manche Websites nicht mehr funktionieren. Glücklicherweise lässt sich der Adblocker mit einem Klick auf das Icon im Browser deaktivieren.
- Ein Adblocker schädigt dem Geschäftsmodell von kostenfreien Angeboten im Netz, die legitime und nicht-invasive Werbung schalten (z.B. in populären Zeitungen). Hier ist es empfehlenswert, den Adblocker auf diesen vertrauensvollen Seiten zu deaktivieren.
Darüber hinaus – und hier hört der Vergleich mit dem Verkehr auf – haben Werbeanzeigen weitere Risiken, denn in der Regel wird auf eine Website verlinkt. Diese Website kann unter Umständen ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn die Werbeanzeigen von Kriminellen geschaltet worden ist1 (malvertising, eine Wortschöpfung aus advertising und malware (deutsch.: Schadsoftware)). Grundsätzlich ist ein Adblocker also ein Tool, welches die IT-Sicherheit verbessern kann. Aber auch das Adblocking selbst hat Vor- und Nachteile.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Adblocker ein kleines Helferlein sind, um die Sicherheit beim Surfen zu verbessern. Sie arbeiten für, statt gegen uns und sind schnell installiert. Die Nutzung ist dabei sehr einfach und in den meisten Fällen entstehen keine Probleme durch die Nutzung. Falls dies doch einmal der Fall ist, ist der Adblocker mit einem Klick temporär deaktiviert. Man sollte sich also bewusst sein, dass man ggf. den Adblocker auf einigen Websites mit einem Klick deaktivieren muss, damit man diese nutzen kann.
Sie haben Interesse an der Nutzung eines Adblockers bekommen? Schauen Sie doch bei der Stiftung Warentest vorbei, die vor einiger Zeit den Markt unter die Lupe genommen hat. Die Empfehlung ist auf den uBlock Origin gefallen, der am meisten überzeugen konnte.
Lutz Terfloth
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Arbeitsbereich Didaktik der Informatik
Quellen:
S. Kumar, S. S. Rautaray and M. Pandey, „Malvertising: A case study based on analysis of possible solutions,“ 2017 International Conference on Inventive Computing and Informatics (ICICI), 2017, pp. 288-291, doi: 10.1109/ICICI.2017.8365356. Link